Psychotraumatherapie (EMDR)

Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) ist eine von Dr. Francine Shapiro 1989 – 1991 entwickelte Behandlungstechnik, die gezielt zur Bearbeitung von traumatischen Erlebnissen entwickelt wurde.

Die Methode basiert auf den Grundannahmen der Psychotraumatologie, dass traumatische Erfahrungen, (= Erfahrungen, die mit toxischem Stress, Extremstress einhergehen) zu spezifischen Störungen in der neuronalen Verarbeitung und der neuronalen Speicherungsprozessen für diese Erlebnisse führen.

Das Krankheitsbild der posttraumischen Belastungsstörung ist ein typisches Resultat dieser Verarbeitungsstörung von Extremstress.

Was ist ein Trauma? Ein extrem belastendes Ereignis, wie z.B. Naturkatastrophen, Unfälle, Überfälle, Vergewaltigungen, Entführungen oder Kriegserlebnisse. Diese Erfahrungen setzen die individuellen Bewältigungsmechanismen außer Kraft und führen zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses: Nichts ist mehr so wie es gewesen ist.

Der Begriff "Trauma" kommt aus dem Griechischen und bedeutet Wunde. Durch ein traumatisierendes Erlebnis kommt es zu einer Überforderung der psychischen Schutzmechanismen und zu einer tiefen seelischen Erschütterung. Das erlebte Trauma wirkt sich nicht nur seelisch sondern auch körperlich aus, der Organismus verharrt auf einem erhöhten Stressniveau und entwickelt charakteristische Folgebeschwerden. Wie gut ein Trauma verarbeitet werden kann, hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa der individuellen Lebensgeschichte oder dem persönlichen Befinden zum Zeitpunkt des traumatischen Geschehens.

Glücklicherweise legen sich bei den meisten Menschen die posttraumatischen Beschwerden nach einer Weile von selbst durch die eigenen Selbstheilungskräfte. Wenn jedoch mehrere belastende Faktoren zusammentreffen, können die posttraumatischen Symptome fortbestehen, obwohl das Trauma schon länger, oft auch Jahre, zurück liegt. Bei diesen Menschen sprechen wir von Traumafolgestörung, die bearbeitet werden muss.